50 Jahre Maul Wintergärten

Lüftung eines Wintergartens

Wie ist das richtige Wohlfühlklima im Wintergarten?

Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Außentemperatur und Temperaturverteilung sind die zentralen physikalischen Messgrößen für das Wohnklima in einem Wintergarten. Die relative Luftfeuchtigkeit ändert sich automatisch bei der Veränderung der Raumtemperatur. D.h. je kälter die Luft ist, umso weniger Feuchtigkeit kann sie absorbieren. Und desto eher empfindet man den Raum als Feucht. Dabei bildet sich die Feuchtigkeit an kühleren Stellen als Kondenswasser. Wenn die Heizkörper nicht an den kältesten Stellen angebracht sind, dann zirkuliert die Luft nicht richtig und es entstehen große Unterschiede in den Oberflächentemperaturen der einzelnen Bauteile mit entsprechender kondensiert der Luftfeuchtigkeit. Dabei gilt als Regel für ein optimales Raumklima: Raumtemperatur von 20 °C in Verbindung mit einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 30 und 65 %. Bei der Planung des Wintergartens sind diese Messgrößen mit zu berücksichtigen.

Wintergarten im Sommer

Das Ziel der Klimasteuerung im Sommer ist eine Verhinderung der Überhitzung (Treibhauseffekt). Wenn ein Wintergarten beispielsweise nach Süden ausgerichtet ist, bitte diese ohne Beschattung und Belüftung schnell auf über 70 °C aufheizen. Wenn man hingegen den Wintergarten mit den richtigen Belüftungsmitteln und Beschattungsmitteln ausgerüstet, dann kann die Temperatur im Wintergarten auf einige Grad unter der Außentemperatur beschränkt bleiben. Möchte man hingegen Wohnraumtemperaturen bei kompakt bauten, dann muss man aufgrund der geringen Speichermassen zur technischen Kühlungsmaßnahmen greifen.

Wintergarten im Winter

Im Winter ist es vorrangiges Ziel, Kondenswasser zu verhindern. Dieses entsteht durch die Erreichung des so genannten Taupunktes, d.h. wenn hohe Luftfeuchtigkeit im Zusammenhang mit niedrigen Temperaturen auftritt.

Wintergarten und richtige Lüftung

Neben der wirksamen Beschattung und den möglichen Einsatz von Klimageräten, sorgt vor allem die richtige Belüftung und Entlüftung für ein angenehmes Raumklima im Wintergarten. Dabei ergänzen sich Lüftung und Beschattung, wobei das eine das andere nicht ersetzen kann. Das ist einfach damit zu erklären, dass trotz guter Beschattung Stauluft vermieden werden soll, weil diese sehr unangenehm ist. Besitzt der Wintergarten einer Außenbeschattung, so sollte die Luft im Wintergarten zehnmal pro Stunde gewechselt werden. Besitz der Wintergarten eine Innenbeschattung, wird ein zwanzigfache Luftwechsel empfohlen. Besitz der Wintergarten hingegen überhaupt keine Beschattung, so müsste man die Luft sogar 50-mal pro Stunde wechseln. Daher ist für ein angenehmes Raumklima Innenbeschattung, Außenbeschattung und Lüftung notwendig.
 

Welche Möglichkeiten der Lüftung eines Wintergartens gibt es?

Die natürliche Lüftung (thermische Lüftung) ist die einfachste Art der Lüftung eines Wintergartens. Sie nutzt das physikalische Gesetz aus, das erwärmte Luft nach oben steigt und sich zwischen den Außenwänden von Gebäuden Luftdruckunterschiede einstellen, durch die eine Querlüftung durch das Öffnen der Seitenfenster ermöglicht wird. Die Luft wird dann durch das Dach oder die Seitenfenster im oberen Bereich nach außen geführt. Im unteren Bereich sorgen Öffnungen für frische Zuluft in dem Raum. Die Zufuhr und die Abfuhr von Luft kann über besondere Lüftungsklappen, vorhandene Fenster, Türen oder Dachfenster erfolgen. Die Fläche, die für eine thermische Lüftung zu öffnen sein soll, wird nach folgender Regel berechnet: von der gesamten verglasten Fläche sollen 10 % zu öffnen sein. Von diesen 10 % sollen sich zwei drittel im oberen Bereich für die Abluft befinden und ein drittel im unteren senkrechten Bereich für die Zuluft. Thermische Lüftung erhöht die Einbruchgefahr und ist bei Abwesenheit der Bewohner nicht regulierbar. Diesen Nachteilen der thermischen Lüftung eines Wintergartens kann zum Beispiel mit der Verwendung von Lamellenfenstern begegnet werden.
Motorische Lüftungssysteme regeln die Belüftung und die Entlüftung des Wintergartens motorisch. Diese technisch ausgereiften Produkte erfüllen auch die Anforderungen an Wärmedämmung, Wasserdichtigkeit etc.  eines Wintergartens. Die Zuluft wird dabei oft über Klapplüfter gelöst die ähnlich waagerechter Leisten in die Elemente eingefügt werden. Dabei erfolgt die Montage oft direkt unter oder über der Glasscheibe oder in den Blendrahmen. Bei einigen Modellen ist auch eine senkrechte Montage möglich. Werden die Zuluft Geräte manuell betrieben, dann funktionieren sie nach dem nach strömen Prinzip. Hier wird durch das Absaugen verbrauchter Luft im oberen Bereich automatisch Frischluft in den Wintergarten geführt, ohne dass eine motorische Unterstützung erforderlich ist. Walzenlüfter sind beispielsweise solche Geräte, die im Abluftbereich verbrauchte warme und feuchte Luft nach außen führen. Im Handel ist eine Vielzahl von Accessoires zu finden, wie spezielle Pollenfilter oder auch Insektengitter.

Welche Lüftungsstrategien eines Wintergartens gibt es?

Man kann drei Lüftungsstrategien eines Wintergartens unterscheiden: Querlüftung, Diagonallüftung und Dach- bzw. Firstlüftung. Dabei wird bei allen drei Lüftungsarten das Prinzip der Zuluft und der Abluft verwendet. Öffnungen für Zuluft sind dabei in der Regel im unteren bzw. mittleren Bereich der Elemente platziert, die für die Abluft im oberen Bereich der Seitenelemente oder im Dach. Die Belüftung und Entlüftung erfolgt bei der Querlüftung an den beiden Seitenteilen des Wintergartens. Dabei sorgen Lüftungsklappen für Zuluft, welche manuell oder motorisch betrieben werden können. Die Abluft wird oft über Oberlichter nach außen geführt. Wenn die Entfernung zwischen Zuluft und Abluftgeräten zu groß ist (mehr als 6 m) kann es passieren, dass in solchen Fällen die Luft zu sehr erwärmt wird und ein geregelter Luftwechsel nicht möglich ist. Bei der Diagonallüftung wird durch entsprechende Öffnungen in der Vorderfront des Wintergartens (Fenster, Türen, Schiebelüfter) die Zuluft in den Wintergarten vorgenommen, um dann wie bei der Querlüftung durch die Seitenteile unter Verwendung von Dachlüftungsklappen, Oberlichtern oder Walzenlüftern zu entlüften. Dabei gehört die Dachlüftung aktuell zu der Lüftungsart die am häufigsten für Wintergärten verwendet wird. Mittels Dachlüftungsklappen oder Walzenlüftung wird die Entlüftung im Dachbereich vorgenommen. Die Zuluft hingegen wird wie bei der Diagonallüftung durch die Vorderseite mittels Fenster, Türen oder Schiebetüren in den Wintergarten geleitet. Die Dachlüftung ist daher so begehrt, weil hier Zugerscheinungen am wenigsten auftreten.